Covid-19: Erste Auswertung der Monate Januar bis März 2020
23. Dezember 2021 | AktuellCovid 19 war im März 2020 bei zehn Prozent der verstorbenen Männer und bei sechs Prozent der verstorbenen Frauen die Haupttodesursache. 95 Prozent unter ihnen waren 65 Jahre oder älter. In den ersten drei Monaten des Jahres 2020 starben in der Schweiz 18 501 Personen. Wie in den Vorjahren erlagen sie vorwiegend Herz-Kreislauferkrankungen und dem Krebs.
Diese Daten ergeben sich aus den provisorischen Resultaten der Todesursachenstatistik des Bundesamtes für Statistik BFS für das erste Quartal 2020. Im März 2020, dem ersten Monat mit Covid-19-Sterbefällen, kam es in der Schweiz zu 576 Sterbefällen, bei denen das Virus als Haupt- oder Begleittodesursache angegeben war. 549 Personen starben am Virus als Haupttodesursache, davon 344 Männer und 203 Frauen. Die Mehrzahl dieser Sterbefälle trat bei 65- bis 84-Jährigen (49 Prozent) und bei noch älteren Personen (46 Prozent) auf.
Begleiterkrankungen bei mehr als 90 Prozent der Covid-19 Sterbefälle
Covid-19 war im März 2020 in fünf Prozent (29 Fälle) aller Covid-19 Sterbefälle (576 Fälle) als Begleiterkrankung kodiert. Demnach waren bei 95 Prozent aller Sterbefälle die Hauptursache. Bei 91 Prozent dieser mit Hauptdiagnose Covid-19 Verstorbenen wird mindestens eine Begleiterkrankung genannt. Dabei kann es sich sowohl um eine Vorerkrankung als auch um eine Folgekrankheit handeln.
70 Prozent der verstorbenen Männer und 57 Prozent der verstorbenen Frauen mit Hauptursache Covid-19, hatten als Begleiterkrankung eine Herz-Kreislauf-Erkrankung. 77 Prozent der Männer und 75 Prozent der Frauen litten an einer Atemwegserkrankung. 14 Prozent der Männer und 13 Prozent der Frauen litten an Diabetes mellitus. Schliesslich waren 10 Prozent der Männer und 16 Prozent der Frauen dement.
Hohe Übereinstimmung der BFS-Todesursachenstatistik mit dem BAG-Meldesystem
Die Todesursachenstatistik des BFS stützt sich auf die Kodierung der ärztlichen Todeszertifikate jedes Sterbefalles in der Schweizer Wohnbevölkerung. Im März 2020 wurden 93 Prozent aller Sterbefälle mit Covid-19 als Haupt- oder Begleitursache als laborbestätigt kodiert. Sieben Prozent wurden vom Arzt oder von der Ärztin aufgrund des klinischen Krankheitsbilds und dem zeitlichen Zusammenhang mit der Epidemie, also klinisch-epidemiologisch, diagnostiziert.
Das Bundesamt für Gesundheit BAG berichtet demgegenüber Covid-19-Todesfälle nicht auf Basis der Todesursachenzertifikate, sondern aufgrund eingegangener Meldungen von laborbestätigten Covid-19 Infektionen als meldepflichtige Infektionskrankheit. Das BAG wies für den März 2020 482 Covid-19-Sterbefälle aus. 451 Fälle können den laborbetätigten Covid-19 Sterbefällen der BFS-Todesursachenstatistik zugeordnet werden.
Die restlichen 31 vom BAG-Meldesystem erfassten Fälle können wegen des Fehlens eines gemeinsamen Identifikators keine eindeutige Zuordnung zu den Covid-19 Sterbefällen der BFS-Todesursachenstatistik erfolgen. Es kann jedoch nicht ausgeschlossen werden, dass auch diese Fälle in der BFS-Statistik bereits eingeschlossen sind.
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