Blog #10: Wenn die Sommerferien ins Wasser fallen

22. Juni 2022 | Aktuell Blog
Blog #10: Sommerferien, mit Schirm, Charme ohne Belohnung
Blog #10: Sommerferien, mit Schirm, Charme ohne Belohnung. ©Bruno Roeder // Thought Provoking Digital Artist // arcpics.ch

Der Anruf kam letztes Jahr von einem Familienvater, so berichtete mir ein befreundeter Broker: «Er traut der Reiserei wegen dem ganzen Coronatheater nicht und bleibt in der Schweiz». Deshalb habe er im Napfgebiet eine Ferienwohnung gemietet, trotz der Befürchtung, Petrus könnte nicht mitspielen. Wie es denn mit einer Versicherung gegen Sauwetter aussehe, verrät Blog #10?

«Zwar haben wir», so der Broker, «schon Risiken von sturmbedingten Absagen für verschiedenste Events wie Konzerte, Open-Air-Kinos und sogar eine Hochzeit abdecken können, aber nasse Wanderferien? Wäre das Ziel die Sahara gewesen, ich hätten einen solchen Abschluss gerne sogar privat gemacht.» 

Gibt es eine Regenversicherung?

Also begann die Recherche, denn wer hat sich noch nicht geärgert, weil die von langer Hand geplanten Ferientage buchstäblich ins Wasser fielen? Eine Regenwoche kann die teure Ferienwohnung zu einem Platz verwandeln, den man zum Schluss am liebsten gar nie gebucht hätte.

Um es vorwegzunehmen: Die Suche des Fachmanns verlief ernüchternd. Denn es gibt keine einzige, auch nur ansatzweise empfehlbare Lösung – mehr!

Regenversicherung: Ein Artefakt aus der Versicherungsgeschichte

In den fünfziger Jahren rief die Allianz tatsächlich eine derartige Versicherung ins Leben und löste damit kurzfristig einen regelrechten Boom aus. Dieses Versicherungsprodukt sollten sie aber schon bald bereuen. Die Verluste waren gigantisch, das Angebot entsprechend schnell wieder vom Markt. Ein halbes Jahrhundert und frisches Management liessen diese Fehlschläge offenbar vergessen. 2012 bot Allianz Global Assistance mit Pauken und Trompeten erneut eine derartige Reise-Regenversicherung an. Die Prämien lagen je nach Region, Zeitpunkt und den versicherten Messwerten für einen Regentag bei circa fünfzig Franken pro Woche. Das Preis-Leistungsverhältnis für die Versicherten schien gut. Bereits ab dem zweiten Regentag erhielten Kunden 100 Franken täglich bei wirklich schlechtem Wetter sollten bis maximal 1 000 Franken pro Aufenthalt zurückerstattet werden. Was verlockend klingt, funktionierte erneut nicht – von wegen! 

Bereits zwei Jahre später im Herbst 2014, nahm die Allianz Global Assistance die Regenversicherung erneut aus dem Angebot. Das Produkt hatte sich zum zweiten Mal als Flop erwiesen. Diesmal lag es jedoch an den inzwischen desinteressierten, potenziellen Kunden: Regen ist ärgerlich, im Gegensatz zu den heute im Vordergrund stehenden Ereignissen wie Krankheiten, Unfällen oder Verbrechen jedoch nicht wirklich eine Katastrophe.

Wie die Ferien des interessierten Beinahe-Klienten dann tatsächlich verliefen, ist dem Broker nie zu Ohren gekommen. Vielleicht weil die Unfall-, oder Krankenkasse für die Heilung eines zünftigen Sonnenbrandes aufkommen musste.

Binci Heeb

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Tags: #Allianz Global Assistance #Regenversicherung