Krankenkassenwechsel: Es bleibt nur noch sehr wenig Zeit

31. Oktober 2022 | Aktuell Allgemein
Krankenkassenwechsel: Es bleibt nur noch bis Ende November Zeit
Krankenkassenwechsel: Es bleibt nur noch bis Ende November Zeit.

Nächstes Jahr steigen die Kosten für die Krankenversicherung durchschnittlich um 6,6 Prozent, je nach Kanton auch deutlich mehr. Tiefere Prämien sind rar und meist ein Kompromiss von Spezialmodellen, aber es gibt sie. Wie alle Jahre wieder, kann die Grundversicherung der Krankenkasse auch 2022 noch bis Ende November gekündigt und aufs neue Jahr gewechselt werden. 

Bis zum Ablaufen dieser Frist bleibt nur noch sehr kurze Zeit. Diverse Plattformen, wie beispielsweise der offizielle Prämienrechner primeo vom Bundesamt für Gesundheit oder der Krankenkassenvergleich von comparis.ch können beim Vergleich der rund 50 Krankenversicherer behilflich sein. 

Durchschnittlicher Anstieg der Krankenkasse um 6,6 Prozent

Nächstes Jahr steigen die Kosten für die Krankenversicherung durchschnittlich um 6,6 Prozent, je nach Kanton auch deutlich mehr. Tiefere Prämien sind rar und meist ein Kompromiss von Spezialmodellen. Aber es gibt sie. Wie alle Jahre wieder, kann die Grundversicherung der Krankenkasse auch 2022 noch bis Ende November gekündigt und aufs neue Jahr gewechselt werden. 

Damit die Kündigung der Krankenkasse gültig ist, muss diese bis spätestens am 30. November 2022 zu Bürozeiten bei der bisherigen Krankenkasse eintreffen. Hier lohnt es sich, mit der Kündigung nicht bis zur letzten Minute zu warten. Die Grundversicherung ist gesetzlich vorgeschrieben, also ohne Ausnahme für alle, obligatorisch. Sämtliche Kassen sind verpflichtet alle Anträge auf eine Grundversicherung anzunehmen, unabhängig von Alter, Gesundheitszustand und Einkommen.

Krankenkassenwechsel: Sparen mit alternativen Versicherungsmodellen?

Für tiefere Prämien sorgen drei Versicherungsmodelle: Beim Hausarztmodell sind die Versicherten in den allermeisten Fällen angehalten, zuerst die Hausärztin oder den Hausarzt aufzusuchen, welche*r  entscheidet, ob die oder der Patient an eine spezialisierte Fachperson überwiesen werden muss. Beim HMO-Modell muss die oder der Versicherte zuerst eine Ärztin oder einen Arzt in der ausgewählten Gruppenpraxis konsultieren. Auch in diesem Modell wird man – nur wenn nötig – zu einer Spezialistin oder einem Spezialisten weitergeschickt. Das Telmed-Modell erfordert eine zwingende medizinische Erstberatung per Telefon vor jedem Arztbesuch, ausser in Notfällen. Selbst digitale «Besuche» per App und Videotelefonie sind möglich, hier herrscht bei Patient*innen verständlicherweise allerdings noch Zurückhaltung.

Der beste Krankenversicherer 2022

Wie im Jahr zuvor, wurde die 1892 von Brown Boveri-Arbeitern gegründete Selbsthilfeorganisation (für die Hilfe bei Krankheit und Unfall) Aquilana auch 2022 von comparis.ch zur besten Krankenkasse der Schweiz gekürt. Mit 39 717 Versicherten zählt sie zu den kleinen, aber innovativen Krankenversicherern in der Schweiz. Dies beweist sie unter anderem mit dem neuen alternativen Versicherungsmodell SMARTMED. Dieses bietet unter anderem: Digitale Symptombeurteilung (KI) mit Chat-, Tele- oder Videokonsultation über die Medgate App; kostenlose verbindliche Nutzung der Dienstleistung von BetterDoc vor planbaren stationären Eingriffen sowie vor planbaren stationären Aufenthalten; kostenlose freiwillige Nutzung von BetterDoc im ambulanten Bereich oder Prämienrabatt von 13 – 18 Prozent je nach gewählter Jahresfranchise.

Assura landet wieder auf dem letzten Platz: Weshalb?

Gerade in Sachen Innovation hinkt die letztplatzierte Assura im Vergleich mit 3,9 von 5 Punkten und einem «ungenügend», klar hinterher. Assura-Versicherten ist eines gemein: Sie kennen den teilweise katastrophalen Service ihrer Krankenkasse. Viele nehmen diesen Umstand einfach hin, da ihnen das Geld sparen wichtiger ist. Junge und gesunde Personen, die medizinische Behandlungen – noch – nicht nötig haben, merken davon wenig. Andere wiederum, haben das Warten in der telefonischen Warteschlange oder die späte Vergütung der vorab selbst zu bezahlenden Rechnungen einfach nur satt. Das gilt auch beim Bezug von verschriebenen Medikamenten in der Apotheke. Einige Privatspitäler nehmen Assura-Versicherte Patient*innen nur nach Vorauszahlung auf. Solche Klinikaufenthalte gehen dann trotz Grundversicherung vorerst einmal ins Geld. Trotzdem lassen sich noch immer eine Million Menschen in der Schweiz von Assura versichern.

Preis und/oder Service?

Der Krankenkasssenwechsel hängt also von unterschiedlichen Faktoren ab. Schaut man nur auf den Preis und verzichtet auf guten Service, ist es beispielsweise wichtig, ein und denselben Versicherungsberater oder natürlich Broker zu haben, welcher die Bedürfnisse seiner Kundin oder seines Kunden kennt, damit man nicht jedes Mal eine andere Kontaktperson am Telefon hat.

Gibt es Versicherungsmodelle, die vom Service her passen und trotzdem günstigere Prämien garantieren können? Ja, die gibt es. Sollte man sich in der Wahl des Versicherers einmal getäuscht haben, kann die Grundversicherung jedes Jahr gewechselt werden. Doch «thebroker» kann nicht oft genug darauf hinweisen: Die bisherige Grundversicherung muss dann bis spätesten Ende November 2023 gekündigt werden. Und Ende November ist bald schon gestern.

Binci Heeb

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