Mindeststandards für die Aus- und Weiterbildung von Versicherungsvermittlern eingereicht

18. März 2024 | Aktuell Allgemein
Die Mindeststandards für die Aus- und Weiterbildung von Versicherungsvermittlern wurden zur Anerkennung eingereicht. Matthias Zingg: Präsident VBV.
Die Mindeststandards für die Aus- und Weiterbildung von Versicherungsvermittlern wurden zur Anerkennung eingereicht. Matthias Zingg: Präsident VBV.

Medienmitteilung vom Berufsbildungsverband der Versicherungswirtschaft vom 18. März 2024.

Die Versicherungsbranche hat sich auf Mindeststandards für die Aus- und Weiterbildung der Versicherungsvermittlerinnen und -vermittler geeinigt und diese Mitte März 2024 zur Anerkennung bei der FINMA eingereicht. Sie leistet damit einen Beitrag an die Beratungsqualität in der gesamten Branche und kommt einer Regulierungsanforderung nach.

Das Versicherungsaufsichtsgesetz (VAG) regelt die Aufsicht des Bundes über die Assekuranz. Die Teilrevision verlangt, dass alle Versicherungsvermittlerinnen und -vermittler über die für ihre Tätigkeit notwendigen Fähigkeiten und Kenntnisse verfügen. Damit werden die professionelle Berufsausübung und der Schutz der Versicherten bezweckt.

Zulassungsprüfungen und regelmässige Rezertifizierungen

Die Mindeststandards sehen ein System von Prüfungen vor. Wer Versicherungsverträge anbietet oder abschliesst, muss über eine bestandene Zulassungsprüfung verfügen. Dabei stehen je nach Tätigkeit vier Profile zur Verfügung: Allbranche, Nicht-Leben, Leben oder Krankenzusatzversicherungen. Die entsprechenden Prüfungen und die damit verbundenen Zulassungen sind kombinierbar. Wer zugelassen ist, muss alle zwei Jahre die Aktualität der Fachkenntnisse mittels Online-Check zwecks Rezertifizierung nachweisen. Für sehr spezifische Produkte, wie etwa Motorfahrzeuge oder Ernteausfallversicherungen, gelten spezielle Zulassungen.

Qualifikationsprofile für Prüfungen entsprechen eidgenössischen Standards

Sowohl die Prüfungsinhalte als auch die Spielregeln wurden in den letzten zwei Jahren von der Branche in Kooperation mit der FINMA entwickelt. Die Prüfungen basieren auf Qualifikationsprofilen, wie sie auch für eidgenössische Berufsprüfungen üblich sind. Das praxisnahe, professionelle und verantwortungsvolle Handeln bei der Kundschaft wird damit gefördert.

Mathias Zingg, Präsident des VBV, ordnet die Ergebnisse des Projekts ein: «Die erarbeitete Lösung ist das Ergebnis der Zusammenarbeit von Praktikern aus den verschiedenen Versicherungszweigen, der Einigung von Versicherungsgesellschaften und Brokern sowie der Kooperation mit der Aufsichtsbehörde. Ich bin sicher, dass diese Lösung das Vertrauen rechtfertigt, das der Gesetzgeber mit seinem Gestaltungsauftrag an die volkswirtschaftlich bedeutsame Versicherungswirtschaft ausgesprochen hat.»

Grosse Anzahl betroffener Berufsleute

Über 10’000 ungebundene (im Auftrag/Treueverhältnis zum Kunden) und gebundene (im Auftrag des Versicherungsunternehmens) Versicherungsvermittlerinnen und -vermittler sorgen heute bei privaten Haushalten und Unternehmungen für die moderne Risikoabsicherung.

Nach dem Genehmigungsprozess der FINMA werden die Mindeststandards für alle Versicherungsvermittlerinnen und -vermittler gemäss Versicherungsaufsichtsgesetz verbindlich, unabhängig von Verbandsmitgliedschaften oder freiwilligen Selbstregulierungen.

Die Veröffentlichung der genehmigten Mindeststandards kann auf den Juli oder August 2024 erwartet werden.

Die heutige Prüfung für Versicherungsvermittlerinnen und -vermittler auf Basis des FINMA-Reglements vom 23. November 2012 wird voraussichtlich noch bis Mitte 2025 durch den Berufsbildungsverband der Versicherungswirtschaft VBV angeboten und dann durch die neuen Prüfungen gemäss Mindeststandards abgelöst.

Im Jahr 2023 haben rund 1’700 Personen diese Prüfung erfolgreich absolviert. In Zukunft wird deren Zahl zunehmen, da neu auch beispielsweise Mitarbeitende mit gewissen Innendienstfunktionen entsprechende Prüfungen absolvieren müssen.


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