Start-up legal-i gewinnt Claims Rockstar Award

29. September 2021 | Aktuell Firmenporträts
Markus Baumgartner, Achim Kohli und Jean-Michel With

Das Start-up hilft Personenschaden-Expert*innen mittels künstlicher Intelligenz effizienter zu arbeiten, indem alle verfügbaren Daten eines Schadenfalles geordnet und verknüpft werden.

Zum vierten Mal verlieh New Players Network zusammen mit den Versicherungsforen Leipzig den Claims Rockstar Award. Damit wurde legal-i aus acht Kandidaten zum innovativsten Insurtech im Bereich Schadenmanagement gekürt.

Achim Kohli und Markus Baumgartner herzliche Gratulation, Sie haben am Claims Rockstar Award teilgenommen und gewonnen. Was bedeutet Ihnen dieser Gewinn?

Zwar haben wir schon vor dem Award erste deutsche Kunden gewinnen können. Doch der Award und insbesondere die Reaktionen in Deutschland zeigen uns, dass unsere Lösung in der ganzen DACH-Region auf hohen Anklang stösst.

Sie sind die Gründer von legal-i. Wer hatte die Idee dazu?

Achim hat davor als Anwalt gearbeitet und sich an zwei Umständen gestört: Dem zeitintensiven Dokumentenstudium und daran, dass er einen neuen Fall nicht mit ähnlichen Fällen im Archiv verknüpfen und vergleichen konnte. Dies war der Ursprung von legal-i. Mehr über den Ursprung und die Motivation von legal-i finden Sie im nachfolgenden Video.

Was haben Sie zuvor gemacht?

Achim war zuvor drei Jahre als Anwalt tätig und hatte auch schon ein legaltech Startup gegründet. Markus ist ein pragmatischer Computer-Ingenieur und Startup-Freak. Vor legal-i war er einer der Lead-Ingenieure eines sehr erfolgreichen Schweizer Startups, das später in die USA verkauft wurde. Danach arbeitete er als Lead-Ingenieur eines Startups, das Data-Markets für Versicherungen gebaut hat.

Die Insurtech-Szene beinhaltet in diesem Jahr 185 Start-ups aus der DACH-Region, darunter 16 Neugründungen. Macht Ihnen das nicht Angst?

Nein, im Gegenteil. Es zeigt, dass etwas Grosses in Bewegung kommt und es in der Versicherungswelt sehr viel Potential für Innovation gibt. Auch bedeutet es, dass Versicherungen effiziente Formen gefunden haben, um mit Start-ups zusammen zu arbeiten. Ein aktives Insurtech-Ökosystem hilft allen Beteiligten und wir begrüssen dies sehr.

Mit Ihrer Software sollen sich Informationen mittels künstlicher Intelligenz zehnmal schneller und präziser finden lassen als mit konventionellen Arbeitsmethoden. Da sollten Ihnen Krankenversicherer die Bude einrennen. Wie sieht es aus?

Die stimmt. Die Software ist auf dem Versicherungs- und Anwaltsmarkt erprobt. Nicht nur für Krankenversicherer, aber für alle Versicherungen, welche mit Personenschäden zu tun haben. Bisher hat auch jede Versicherung, welche legal-i getestet hat, legal-i nach der Testphase auch in den produktiven Betrieb übernehmen wollen.

Wie genau funktioniert Ihre Software?

Basierend auf künstlicher Intelligenz finden wir in medizinischen Krankengeschichten und anderen Dokumenten fallrelevante Informationen. Wir nennen dies die Fall-DNA. Mit dieser Fall-DNA entdecken wir im Archiv dann ähnliche Fälle mit ähnlicher Fall-DNA. So können wir Prognosen über den Ausgang des Falles machen.

Einer der grösseren Versicherer der Schweiz teilte Ihnen mit, dass ihre Personenschaden-Expert*innen mit Ihrer Software 40 Prozent effizienter arbeiten. Um wen handelt es sich?

Das stimmt. Den Namen könnten wir derzeit aber nicht preisgeben.

Wer sind sonst Ihre Kunden? Auf Ihrer Website findet sich nur das von der Bilanz im Haftpflicht- und im Sozialversicherungsrecht als Nummer Eins gewertete Unternehmen schadenanwälte.

Unsere Kunden sind grosse und innovative Versicherungen und auf Personenschaden spezialisierte Anwaltskanzleien. schadenanwaelte war unser erster Kunde. Er ist sehr qualitätsbewusst und hat den Anspruch, seine einzigartige Qualität und Effizienz mit Software immer weiter voranzutreiben.

Findet das Feedback Ihrer Kunden in der Weiterentwicklung Ihrer Software Anwendung?

Ja, unbedingt. Das Kundenfeedback steht bei uns im Zentrum der Weiterentwicklungen. Wir pflegen einen intensiven und regelmässigen Kundenaustausch. Dies ist das Geheimnis unseres Erfolgs.

Werden Sie auch in Zukunft bei Personenschäden bleiben oder gibt es bereits Gelüste nach anderen Bereichen?

Wir haben bereits Anfragen von Baurechtsabteilungen von zwei grossen Schweizer Versicherungen erhalten. In der momentanen Phase fokussieren wir uns aber vollends auf den Personenschadenbereich. Unser System steht Versicherungen aber offen und sie können es auch für andere Fachgebiete nutzen, in dem sie eigene Modelle «einpfropfen», beispielsweise aus dem Baurecht.

Wo seht Sie in drei bis fünf Jahren?

Fachlich stehen wir erst am Anfang einer grossen und sehr spannenden Entwicklung. Unsere Vision ist, dass Versicherungen und Anwaltskanzleien den Ausgang eines neuen Falles basierend auf ihrem Archiv sehr genau einschätzen können.

Wir helfen den Versicherungen und Anwaltskanzleien von ihren jahrzehntelangen Bemühungen und ihrem Archiv zu profitieren und ihren Datenschatz zu heben.

Zudem gehen wir davon aus, dass die mit legal-i für alle Beteiligte hergestellte Sicherheit, wie ein Fall ausgehen wird, die Verfahrensdauer in Zukunft von Jahre auf Monate reduzieren wird.


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