Suva: Die Prämien sinken 2025 erneut auf Tiefstand

28. August 2024 | Aktuell Allgemein Interviews
Hubert Niggli, Leiter Departement Finanzen und Informatik Suva: «In den letzten zehn Jahren haben unsere Anlageexpertinnen und -experten Kapitalerträge von 17,4 Milliarden Franken erwirtschaftet. Das sind 6,4 Milliarden Franken mehr als wir in dieser Zeit gebraucht haben.»
Hubert Niggli, Leiter Departement Finanzen und Informatik Suva: «In den letzten zehn Jahren haben unsere Anlageexpertinnen und -experten Kapitalerträge von 17,4 Milliarden Franken erwirtschaftet. Das sind 6,4 Milliarden Franken mehr als wir in dieser Zeit gebraucht haben.»

Interview der Suva vom 28. August 2024.

Überschüsse aus Kapitalerträgen der Vorjahre und ein günstiger Risikoverlauf führen zu erneuten Prämiensenkungen und -erstattungen von 730 Millionen Franken. Hubert Niggli, Leiter Departement Finanzen und Informatik, erläutert weshalb sich das Geschäftsmodell der Suva auszahlt.

Hubert Niggli, über welche Zahlen haben Sie sich dieses Jahr als Finanzchef besonders gefreut?

Bei der Prämienentwicklung für das Jahr 2025 freue ich mich besonders über drei Zahlen: 730 Millionen Franken Erstattungen aus Anlageüberschüssen, 3,5 Prozent Reduktion der Prämien in der Berufsunfallversicherung und 4,7 Prozent in der Nichtberufsunfallversicherung. 

Was ist der Grund für die erneute Prämiensenkung?

Es kommen gleich mehrere positive Entwicklungen zusammen: Erstens sinkt in der Berufsunfallversicherung seit vielen Jahren das Unfallrisiko um ca. 1 Prozent pro Jahr. Zweitens haben wir in den letzten Jahren – im Vergleich zu früher – eine sehr tiefe Anzahl von Neurenten. Und drittens ist die finanzielle Lage der Suva insgesamt sehr gut.Hubert Niggli, Leiter Departement Finanzen und Informatik

«In den letzten zehn Jahren haben unsere Anlageexpertinnen und -experten Kapitalerträge von 17,4 Milliarden Franken erwirtschaftet. Das sind 6,4 Milliarden Franken mehr als wir in dieser Zeit gebraucht haben.»

730 Millionen Franken für Prämienerstattungen im Jahr 2025 sind eine beachtliche Summe. Wie erwirtschaftet die Suva solche Überschüsse? 

Der Suva kommt unter anderem zugute, dass sie aufgrund der gesetzlichen Rahmenbedingungen langfristig investieren kann. Zudem leisten unsere Anlageexpertinnen und -experten sehr gute Arbeit. Das sieht man auch im langfristigen Vergleich mit entsprechenden Marktindizes.

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Was heisst das in Franken?

In den letzten zehn Jahren haben unsere Anlageexpertinnen und -experten Kapitalerträge von 17,4 Milliarden Franken erwirtschaftet. Das sind 6,4 Milliarden Franken mehr als wir in dieser Zeit gebraucht haben.

Und was haben die Versicherten von den 6,4 Milliarden Franken?

Die Versicherten profieren in Form von tieferen Prämien. Aus dem Topf der Überschüsse haben wir in den Jahren 2019 bis 2024 bereits 2,8 Milliarden Franken an unsere Versicherten weitergegeben. Weitere 730 Millionen Franken hat der Suva-Rat für 2025 beschlossen. Über die Verwendung der restlichen 2,9 Milliarden Franken entscheidet der Suva-Rat unter Berücksichtigung der finanziellen Lage in den nächsten Jahren.

Seit mehreren Jahren sinken die Prämien. Bleibt das in Zukunft so?

Das wäre schön. Aber die sehr tiefen Prämien der letzten Jahre sind die Ausnahme und nicht der Normalfall. Wieso das so ist: Zurzeit befinden wir uns in einer ausserordentlichen Phase hoher Erstattungen. Es ist wichtig zu verstehen, dass die Prämien wieder auf ihr normales Niveau zurückkehren, wenn der ausserordentliche Effekt der Erstattungen entfällt. Wann das ist, können wir nicht vorhersagen. Aber selbst bei einem Anstieg bleiben unsere Prämien im historischen Vergleich attraktiv.


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