Talanx überschreitet beim Halbjahresergebnis erstmals die 1-Mrd-EUR-Marke

14. August 2024 | Aktuell Allgemein
«Unsere fokussierte Strategie zahlt sich weiter aus. Wir erzielen starkes und profitables Wachstum – organisch und anorganisch», sagt Torsten Leue, Vorstandsvorsitzender der Talanx AG.
«Unsere fokussierte Strategie zahlt sich weiter aus. Wir erzielen starkes und profitables Wachstum – organisch und anorganisch», sagt Torsten Leue, Vorstandsvorsitzender der Talanx AG.

Medienmitteilung von Talanx vom 14. August 2024.

Die Talanx Gruppe hat im ersten Halbjahr 2024 beim Versicherungsumsatz und beim Konzernergebnis starkes Wachstum erzielt: Der Versicherungsumsatz legte um 13 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum auf 23,6 (20,9) Mrd. EUR zu, das Konzernergebnis sogar um 32 Prozent auf 1.090 (827) Mio. EUR. Erstmals übertraf das Halbjahresergebnis der Talanx Gruppe damit die 1-Mrd-Euro-Marke. Das operative Ergebnis (EBIT) erhöhte sich um 28 Prozent auf 2,5 (2,0) Mrd. EUR. Die Eigenkapitalrendite stieg auf 20,3 (18,5) Prozent und wird für das Gesamtjahr mit etwa 15 Prozent deutlich über der strategischen Zielsetzung von 10 Prozent erwartet. Ihre Ziele für 2024 wird die Talanx Gruppe nach dem dritten Quartal überprüfen.

«Unsere fokussierte Strategie zahlt sich weiter aus. Wir erzielen starkes und profitables Wachstum – organisch und anorganisch», sagt Torsten Leue, Vorstandsvorsitzender der Talanx AG. «Trotz höherer Grossschäden im zweiten Quartal haben wir Puffer für die Hurrikan-Saison im dritten Quartal, die laut Expertenprognosen aussergewöhnlich stark werden soll. Deshalb sind wir für das Jahr 2024 sehr zuversichtlich, unser Ergebnisziel von mehr als 1,7 Mrd. EUR deutlich zu übertreffen und werden unsere Prognose nach dem dritten Quartal überprüfen.»

Das versicherungstechnische Ergebnis wuchs um 43 Prozent auf 2,3 (1,6) Mrd. EUR und profitierte davon, dass Grossschadenleistungen innerhalb des periodenanteiligen Budgets blieben. Im ersten halben Jahr beliefen sich die Leistungen für Großschäden auf 750 (820) Mio. EUR. Dabei entstanden Man-made-Grossschäden in Höhe von 202 (245) Mio. EUR; Grossschadenleistungen für Naturkatastrophen beliefen sich auf 547 (575) Mio. EUR. Der grösste Einzelschaden in der Gruppe war das von Starkregen verursachte Hochwasser in Süddeutschland im Frühsommer mit 174 Mio. EUR.

Industrieversicherung: Starkes profitables Wachstum

Der Geschäftsbereich Industrieversicherung erzielte ein deutliches Umsatz- und Ergebniswachstum. Der Versicherungsumsatz steigerte sich im ersten Halbjahr im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 14 Prozent auf 4,8 (4,2) Mrd. EUR. Getrieben wurde diese positive Entwicklung vor allem durch Wachstum beim Neugeschäft und inflationsbedingte Preisanpassungen in der Sach-, Haftpflicht- und Specialty-Versicherung. Das versicherungstechnische Ergebnis stieg um 47 Prozent auf 429 (292) Mio. EUR und profitierte von einer verbesserten Schadenquote bei Frequenzschäden. Die Grossschadenleistungen beliefen sich auf 128 (134) Mio. EUR und unterschritten das in vollständiger Höhe gebuchte, periodenanteilige Budget um 86 Mio. EUR deutlich. Die Schaden-Kostenquote verbesserte sich auf 91,1 (93,1) Prozent.

Privat- und Firmenversicherung International: Umsatz und Ergebnis deutlich gewachsen

Der Geschäftsbereich Privat- und Firmenversicherung International steigerte Umsatz und Ergebnis ebenfalls deutlich. Der Versicherungsumsatz stieg im ersten halben Jahr im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 49 Prozent auf 4,6 (3,1) Mrd. EUR. Diese positive Entwicklung resultiert sowohl aus organischem Wachstum als auch aus der erstmaligen Berücksichtigung der akquirierten Liberty-Gesellschaften in Lateinamerika. Entsprechend verdoppelte sich der Versicherungsumsatz in Lateinamerika auf 2,3 (1,1) Mrd. EUR. Die Region ist damit für 50 Prozent des Umsatzes des Geschäftsbereichs verantwortlich. Die anderen 50 Prozent stammen aus Europa. Hier wuchs der Versicherungsumsatz nach sechs Monaten um 15 Prozent auf 2,3 (2,0) Mrd. EUR. Getrieben wurde diese positive Entwicklung vor allem durch die Kfz-, Gebäude- und Lebensversicherung in Polen. 

Das versicherungstechnische Ergebnis des Geschäftsbereichs verdoppelte sich auf 385 (185) Mio. EUR. Die Schaden-/Kostenquote verbesserte sich auf 92,4 (95,4) Prozent, insbesondere aufgrund der akquirierten Liberty-Gesellschaften sowie operativen Verbesserungen im Kfz-Geschäft der chilenischen HDI Seguros.

Aufgrund der positiven Entwicklung hat der Geschäftsbereich Privat- und Firmenversicherung International die Prognose für die Eigenkapitalrendite im Gesamtjahr 2024 auf mehr als 10 Prozent erhöht (bisher mehr als 8,5 Prozent). 

Privat- und Firmenversicherung Deutschland: Beide Segmente mit Umsatzwachstum

Der Geschäftsbereich Privat- und Firmenversicherung Deutschland steigerte im ersten Halbjahr den Versicherungsumsatz moderat um 4 Prozent auf 1,8 (1,7) Mrd. EUR. Das versicherungstechnische Ergebnis lag aufgrund von gestiegenen Großschadenleistungen bei 145 (179) Mio. EUR, das versicherungstechnische Finanz- und Kapitalanlageergebnis vor Währungseffekten bei 36 (70) Mio. EUR. Das operative Ergebnis betrug vor diesem Hintergrund 144 (150) Mio. EUR und der Beitrag zum Konzernergebnis 82 (88) Mio. EUR.

Rückversicherung: Beitrag zum Konzernergebnis wächst zweistellig

Der Geschäftsbereich Rückversicherung steigerte den Versicherungsumsatz im ersten halben Jahr 2024 um 5 Prozent auf 12,9 (12,3) Mrd. EUR, geprägt von der positiven Umsatzentwicklung in der Schaden-Rückversicherung. Das versicherungstechnische Ergebnis steigerte sich um 31 Prozent auf 1,4 (1,1) Mrd. EUR, das versicherungstechnische Finanz- und Kapitalanlageergebnis vor Währungseffekten blieb mit 528 (524) Mio. EUR stabil. Das operative Ergebnis verzeichnete ein Plus von 23 Prozent und stieg auf 1,7 (1,4) Mrd. EUR. Der Beitrag zum Konzernergebnis erhöhte sich entsprechend um 21 Prozent auf 585 (484) Mio. EUR.

Im Segment Schaden-Rückversicherung stieg der Versicherungsumsatz nach sechs Monaten um 9 Prozent (währungskursbereinigt um 10 Prozent) auf 9,1 (8,4) Mrd. EUR. Das versicherungstechnische Ergebnis wuchs deshalb deutlich um 61 Prozent auf 963 (598) Mio. EUR. Die Leistungen für Großschäden beliefen sich im ersten Halbjahr auf 567 (607) Mio. EUR und lagen damit innerhalb des periodenanteilig veranschlagten Budgets von 801 Mio. EUR. Der größte Einzelschaden des Segments war das von Starkregen verursachte Hochwasser in Süddeutschland mit 120 Mio. EUR. Weitere Grossschäden waren die Unruhen im französischen Überseegebiet Neukaledonien mit 82 Mio. EUR, das Hochwasser nach heftigen Regenfällen in Dubai und weiteren Regionen der Vereinigten Arabischen Emirate mit 82 Mio. EUR sowie Überschwemmungen nach Starkregen in Brasilien mit 47 Mio. EUR. Der grösste Einzelschaden des ersten Quartals, der Einsturz der Brücke in Baltimore, kann weiterhin noch nicht konkret beziffert werden, wird aber komfortabel im Rahmen des Grossschadenbudgets liegen.

Im Segment Personen-Rückversicherung ging der Versicherungsumsatz zum Halbjahr erwartungsgemäss leicht zurück auf 3,8 (3,9) Mrd. EUR. Das versicherungstechnische Ergebnis betrug 448 (481) Mio. EUR und ist damit auf Kurs, das Jahresziel von mehr als 850 Mio. EUR zu erreichen. Positiv wirkte sich hier die weiterhin hohe Nachfrage im Financial-Solutions-Geschäft aus. Das versicherungstechnische Finanz- und Kapitalanlageergebnis vor Währungseffekten belief sich auf 131 (167) Mio. EUR, sodass das operative Ergebnis (EBIT) bei 497 (521) Mio. EUR lag.

Ausblick: Ziele bestätigt, aber steigende Zuversicht

Die Talanx Gruppe bestätigt ihr Ergebnisziel von mehr als 1,7 Mrd. EUR für 2024, und ist weiterhin sehr zuversichtlich, das angestrebte Konzernergebnis deutlich zu übertreffen. Ebenfalls bestätigt die Gruppe ihr Ziel, eine Eigenkapitalrendite von mehr als 15 Prozent zu erzielen. 

Nach der Hurrikan-Saison im dritten Quartal wird die Talanx Gruppe ihre Jahresprognose überprüfen. Neue Mittelfrist-Ziele stellt sie am 11. Dezember 2024 im Rahmen des Capital Markets Day vor.

Die Ziele für das Geschäftsjahr 2024 stehen wie gewohnt unter dem Vorbehalt, dass an den Währungs- und Kapitalmärkten keine Verwerfungen auftreten und Grossschäden innerhalb der Erwartungen bleiben. Die aktuelle geopolitische und makroökonomische Situation ist ein zusätzlicher Unsicherheitsfaktor.


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