Tierversicherung: Was alles versichert werden kann
16. Oktober 2020 | AktuellDass in der Haftpflichtversicherung auch Haustiere miteingeschlossen sind, ist bekannt. Aber Vierbeiner und Federvieh können auch gegen Krankheiten versichert werden. thebroker hat sich umgesehen.
Eine separate Hundehaftpflichtversicherung ist in den allermeisten Fällen nicht nötig. Die Privathaftpflichtversicherung deckt die Schäden, die ihr pelziger Liebling anderen Personen, Tieren oder fremden Eigentum zufügt. Anders sieht es aus, wenn Bello krank wird. Damit diese Kosten bezahlt werden, bleibt der Abschluss einer separaten Tierversicherung. Der mit 119 Jahren älteste und grösste Tierversicherer der Schweiz ist die Lausanner Genossenschaft Epona.
Unlängst wurde Julie Besson als Generaldirektorin der Genossenschaft Epona als Nachfolgerin von Thierry Broger ernannt. Ihr Ziel: Die Position als führende Schweizer Tierversicherung fortzuführen und massiv auszubauen.
Was immer auch Fell oder Federn trägt, wird bei Epona versichert
Die Palette ist riesig – versichert werden können neben Hunden, Katzen und Pferden auch Nutztiere wie Rindvieh, Vögel, das Seuchenrisiko von Dam- und Rothirsch, Alpakatransporte, Lamas, Kamele, Strausse und Emu. «Der Hauptfokus von Epona liegt bei Hunden, Katzen und Pferden. Reptilien, Fische sowie Nagetiere versichern wir leider nicht», erklärt Christian Jetzer, Vertriebsleiter B2B D-CH bei Epona. Stand Dezember 2019 sind rund 28’000 Tiere bei Epona allgemein vertraglich geschützt. Tendenz stark steigend. Das Geschäftsvolumen konnte Epona in den letzten vier Jahren verdoppeln.
Wie weit geht der Schutz?
Krankheiten und Unfälle bei Haustieren sind weltweit versichert. In der Versicherung inbegriffen sind die Honorare des Tierarztes der eigenen Wahl für Konsultationen, Behandlungen, Analysen, bildgebende Verfahren, chirurgische Eingriffe, Medikament, Kosten für Klinikaufenthalte sowie für Nottransporte. Auch chronische, rassenabhängige Krankheiten (wie zum Beispiel Hüftdysplasien bei grösseren Hunderassen) werden unbeschränkt während der Laufzeit und ohne Höchstalter bei Vertragsabschluss versichert.
Ebenso in die Police inbegriffen: Kastration/Sterilisation, Impfungen, Wurmbehandlungen, Zahnreinigungen, Diätnahrungsmittel, Physiotherapie, Osteopathie, Chiropraktik, Aquatherapie, und unzählige weitere Behandlungen Als zusätzliche Leistung gilt die 24h/7-Unterstützung sowie die Möglichkeit einer Übernahme Übernahme der Kosten bei einer Einschläferung.
Ist die Versicherungsprämie zahlbar?
Nun kommen Zahlen und Zahlen: Am Beispiel des oben abgebildeten, 6 Jahre alten Border Collie-Rüden «Sheepy» hat thebroker die Prämie online berechnen lassen. In der Grundversicherung bei 90 prozentiger Übernahme und einer jährlichen Versicherungssumme von 10’000 Franken sowie einer Jahresfranchise von 1’000 Franken beträgt die monatliche Prämie bei 4.90 Franken. Bei einer jährlichen Franchise von 500 Franken sind 6.90 Franken fällig, bei einer Franchise von 200 Franken 9.90 Franken.
Mit der zusätzlichen Deckung aller Krankheiten, einer 90-prozentigen Übernahme und einem jährlichen Versicherungsdeckel von 25’000 Franken und der Jahresfranchise von 1’000 Franken liegt die monatliche Prämie bei 14.90 Franken. Bei einer jährlichen Franchise von 500 Franken belaufen sich die Kosten auf 23.90 Franken und bei einer Franchise von 200 Franken bei 36.90 Franken.
Mit der zusätzlichen Deckung von Kosten für Prävention und Befundaufnahme bei 90 prozentiger Übernahme und einer jährlichen Versicherungssumme von 50’000 Franken sowie einer Jahresfranchise von 1’000 Franken liegt die monatliche Prämie bei 25.90 Franken. 500 Franken bei 41.90 Franken, mit 200 Franken monatliche Kosten von 58.90 Franken.
Tierversicherungen: Ein Brokergeschäft?
Die Tierversicherung ist eher für Privatkundenbroker als für die Firmenkundenbroker interessant. «Wir haben steigende Zahlen an Vertriebspartnerschaften mit Brokern, da diese es als Mitnahmegeschäft oder als Eintrittsgeschäft sehr gerne anbieten», berichtet Christian Jetzer. Um die Bekanntschaft weiter voranzutreiben bietet Epona im Moment und aufgrund der Prämienhöhe eine hohe Abschlussprovision. Bei Brokern mit einem gewissen Volumen sowie hohem Potential bietet sie auch eine Courtagenlösung an. Allerdings ist diese nicht sehr hoch, da es sich um das Kranken- und Unfallversicherungsgeschäft handelt.
Der Abschluss einer Tierversicherung ist also nicht ganz billig. Rechnet man jedoch zusammen, welche Ausgaben über die Jahre zusammenkommen, lohnt sie sich auf alle Felle, pardon: Fälle
Binci Heeb